Der Regionale Entwicklungsträger (RET) Sursee Mittelland plant für 2022 bis 2023 einen erneuten Zukunftsprozess, der die Potenziale der Region ermittelt und aufzeigt.

 

Ausgangslage

Vor 12 Jahren fand der letzte «Zukunftsprozess» mit rund 100 Teilnehmenden zwischen 14 und 83 Jahren statt. Äusserst erfolgreich konnten nschwerpunkte der Region zu Händen der Netzwerke des Regionalen Entwicklungsträgers (RET) gegeben werden.

Beispielsweise das Potenzial als Sport-, Bewegungs-, Gesundheit- und Freizeitregion wurde inzwischen bearbeitet und in einer Strategie sowie einem Konzept ausformuliert. Zudem wurde ein regionales Sportmanagement mit einem regionalen Sportkoordinator eingesetzt und rund 50 Umsetzungsprojekte begleitet. In den Jahren 2022 und 2023 findet nun erneut ein breit angelegter Zukunftsprozess statt. Marina Graber, Mitglied der Verbandsleitung des RET, nimmt sich dieser Aufgabe an und führt das Projekt des Zukunftsprozesses. «Der RET möchte weiter in die Zukunft blicken und die Wege zur Stärkung der Region ebnen. Wir wollen wissen, was die Region bewegt und wo wir als RET Potenziale ausschöpfen können», so Marina Graber.

 

Ziel des Zukunftsprozesses

Ziel dieses Projektes sei es, die regionalen Potenziale für die nächsten 10-15 Jahre zu ermitteln. Die regionalen Stärken und Chancen der Region in den unterschiedlichsten nbereichen sollen verknüpft werden. Marina Graber betont weiter, dass sich der RET dabei auf die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit fokussieren möchte. Mögliche Potenziale werden somit frühzeitig auf deren ökologischen Fussabdruck, sozialen Auswirkungen und Langlebigkeit geprüft.

Der gesamte Prozess gründet auf Dialog und Einbezug der Bevölkerung, der Politik, der Wirtschaft sowie Fach- und Interessensorganisationen. «Um neue Potenziale zu finden ist es wichtig, eine Vielfalt von Stimmen zu hören. Deshalb haben wir geplant, unterschiedliche Personengruppen in allen Phasen zu involvieren», meint Marina Graber.

 

Dreistufiger Prozess

Der Zukunftsprozess verläuft in drei Phasen und wird wissenschaftlich begleitet. Das heisst, der gesamte Prozess sowie die einzelnen Phasen werden mit Fachpersonen reflektiert und gestaltet.
In einem ersten Schritt werden mit sachkundigen Personen die möglichen n- und Aufgabenbereiche definiert, welche für die Ideenfindung in Frage kommen. Denn es ist äusserst wichtig, dass für alle Beteiligten von Anfang an geklärt ist, was die Aufgaben der Region als Organisation sind und welche nbereiche überhaupt bearbeitet werden können. Im Anschluss erfolgt der Übergang zur zweiten Phase – «die offene Mitwirkung». In diesem Schritt erhält die gesamte Bevölkerung die Möglichkeit, sich aktiv am Prozess zu beteiligen und zur Potentialfindung beizutragen. Dabei werden Interessengruppen und Organisationen direkt involviert. Als Ergebnis wird ein bunter Strauss mit Ideen und Argumenten erwartet. Im dritten Schritt werden diese verschiedenen Ideen in einer Art MiniBevölkerung gruppiert, diskutiert und priorisiert. Die Region erhält damit eine Liste von Potenzialen, welche bereits reflektiert und in den nächsten 10 bis 15 Jahren auf deren Ausschöpfung zu prüfen sind.

Die Prozessschritte sind in ihren Grundsätzen wie oben beschrieben definiert. Der gesamte Prozess kann sich aufgrund der einzelnen Ergebnisse weiterentwickeln. Würde beispielsweise eine Idee sehr viel Anklang finden und eine Dynamik entstehen, müssten parallel eventuell fachliche Abklärungen getätigt werden oder dieser Idee im nächsten Schritt mehr Raum für eine Diskussion gegeben werden.

 

Eine Offene Mitwirkung nach neuen Prinzipien

In jedem der Prozessschritte setzt der RET auf eine Vielfalt an mitwirkenden Interessengruppen. So entsteht unabhängig, ob Sport- oder Musikverein, Bauunternehmen oder Beratungsunternehmen, Hauseigentümer oder Mieter, die Möglichkeit individuelle Anliegen und n in die Zukunft der Region einfliessen zu lassen. Im kommenden Winter werden auch alle Bürgerinnen und Bürger der Region aufgerufen, mitzuwirken. Die Art der Mitwirkung wird teilweise analog und teilweise digital sein. Es werden unterschiedliche Instrumente und Methoden angewendet. «Wir möchten verschiedene Tools kennenlernen und auch allen Beteiligten zeigen», meint Marina Graber abschliessend.

Kritisch begleitet und reflektiert wird der gesamte Prozess zusätzlich durch eine Echogruppe sowie einzelne Fokusgruppen. Die Echogruppe setzt sich aus den regionalen Schlüsselpersonen zusammen. Sie besteht zu Beginn aus rund zehn Personen aus der Region und wächst von Sitzung zu Sitzung linear. Mitglieder der EG sind Vertreterinnen und Vertreter der Bevölkerung aus den Bereichen Politik, Wirtschaft sowie der Zivilbevölkerung. Sie ist in den Eigenschaften Herkunft, Berufsgattung, Altersstufe, Lebenssituation, Hobbies und Interessen divers zusammengesetzt und beleuchtet vor und nach jeder Prozessphase die Ergebnisse kritisch. Inhaltlich hat sie keine Einflussmöglichkeit ausser der Stellungnahme.

Für verschiedene n wurden Fokusgruppen gebildet, welche vollumfängliche Entscheidungskompetenzen geniessen. Mitglieder der Fokusgruppen sind die Verbandsleitungsmitglieder. Diese Idee stammt aus den Prinzipien der Selbstorganisation. Beispielsweise sind drei Verbandsleitungsmitglieder in der Fokusgruppe Kommunikation. Diese drei sind für die Kommunikation nach innen und aussen zuständig. Sie entscheiden über Medienmitteilungen, Stellungnahmen und Interviews. Kritische Fragen beispielweise kann die Fokusgruppe im Austausch mit der zentralen Projektleitung effizient und zielgerichtet beantworten.